Malaysia
Penang – 4 Nächte in George Town
Erstens kommt es immer anders und zweitens als du denkst. Wir sind auf die Insel Penang gefahren und haben uns von der Hafenstadt George Town überraschen lassen. Und was wir nicht alles in den Straßen entdeckt haben!
Nachdem wir eine komfortable Busfahrt mit breiten und weichen Sitzen, wie man sie in den Bussen von Deutschland nicht finden kann, genossen hatten, kamen wir in Butterworth an. Von da mussten wir dann nur noch die Fähre finden, die uns für 1,20 MYR (ungefähr 25 Cent) auf die Insel Penang bringen sollte.
Wir waren tatsächlich die letzten, die es gerade noch geschafft hatten mit einem letzten Endspurt auf die Fähre zu kommen. Schon ein paar Sekunden später legte das Schiff ab und wir haben uns 20 Minuten Wartezeit gespart. So konnten wir auf der kurzen Fahrt den Sonnenuntergang beobachten und zum ersten Mal die Meeresluft schnuppern. Vom Hafen waren es dann auch nur 15min Fußweg zu unserem Hostel, aber wir kamen dennoch mächtig ins Schwitzen. Die Insel hat generell das heißeste und schwülste Klima in Malaysia.
Streetfood in George Town – von Markthallen bis hin zu Pop-up Ständen in der Nacht
Für das Essen ist Penang in ganz Malaysia berühmt und wir waren auch immer wieder erstaunt, was wir alles zu Essen fanden. Tagsüber sind wir oft in eine mit Ventilatoren ausgestattete Markthalle gegangen, wo man sich an den kleinen Essensnischen das heraussuchen konnte, worauf man am meisten Lust hat. Jede hatte ihr eigenes Spezialgebiet. Unser Favorit war der „fried Ramen“, der mit einer echt leckeren braunen Soße serviert wurde. Das Essen sah so appetiterregend aus, dass wir kein Foto geschafft haben. Nur noch der leere Teller erinnert an dieses Geschmackserlebnis, wie man im unteren Bild erkennen kann. Und wir haben trotz dem leichten Lüftchen echt ganz schön geschwitzt. Abgeräumt wurde von einem separaten Dienst, sowie Getränke auch extra bestellt werden mussten.
Durian – die Frucht, die die Geister scheiden lässt
Die Frucht ist der Star unter den Früchten Malaysias. Es gibt sie wirklich überall zu kaufen und wir sahen so viele Menschen sie verzehren. Was wir allerdings schon bemerkten, dass die Leute sie mit Plastikhandschuhen aßen, die man sonst nur aus dem Supermarkt aus hygienischen Gründen bei der Brot- oder Frischeabteilung kennt. Als wir dann im Internet nochmal nachschauten und sie unter dem Namen Käse- oder Kotzfrucht fanden, wurde uns einiges klar. Aber wenn man so viele Menschen sie essen sieht, dann denkt man, dass man sie doch probieren muss. So dachte Julian. Also ergriff er die Chance bei einem Eis, welches mit Durianpüreetopping besonders schmackhaft sein sollte. Ich glaube, die folgenden Bilder sprechen für sich.
Ich habe auch eine winzige Löffelspitze gewagt und muss ehrlich sagen- es war zum Würgen. In diesem Moment sah mich ein Mann, der dann nur meinte: „You have to taste, not to smell it!“ Aber ganz ehrlich, das ist definitiv leichter gesagt als getan.
Streetart – alleine deshalb lohnt sich George Town
Neben dem Essen ist die Insel aber auch vor allem wegen der Streetart in der Stadt Georgetown bekannt, wo auch unser Hostel war. Wir schlenderten die Tage bei brühender Hitze durch die Straßen und waren um jedes Schattenfleckchen sehr froh. Aber nach fast jeder Ecke wurden wir mit einem neuen Bild belohnt und es machte trotzdem einfach richtig viel Spaß!
Hidden Bar Tour – vom Kühlschrank bis zum Code knacken
Da Julian so angetan war von der Hidden Bar Tour in Kuala Lumpur hat er sofort nachgeschaut, ob es so etwas Ähnliches auch auf der Insel gibt. Und das gab es. Also haben wir uns mit Google Maps auf die Suche gemacht und sind auch fündig geworden. Die erste Bar musste mit einem Code geknackt und dann auch noch die richtige Tür gefunden werden.
War aber nicht so das Problem, weil zwei andere Leute die Tür aufgedrückt hatten. Naja, aber dafür wurden wir vom Innenraum überrascht. Es sah wirklich cool aus.
Von der anderen Bar waren wir aber auch sehr positiv überrascht. Nach außen hin sieht es aus wie ein normales Café, aber sobald man durch den orangenfarbenen Kühlschrank hindurchgeht, eröffnet sich ein ganz neuer Raum.
Das besondere waren hier aber die ausgefallenen Cocktails, die von den Barkeepern sehr professionell zubereitet wurden. Ich wusste gar nicht, dass flambierte Orange mit Rosmarin so gut riechen kann!
Kek Lok Si – der größte buddhistische Tempel Malaysias
Eines unserer Highlights war aber definitiv der Tempel Kek Lok Si. Wir sind extra früh morgens mit einem Grab losgefahren, um der sengenden Hitze etwas zu entgehen. Um 9Uhr öffnet der Tempel seine Türe, 8:59Uhr waren wir da. Das nennen wir optimale Pünktlichkeit!
So konnten wir den Tempel erstmal in aller Ruhe bestaunen, da sonst noch keine anderen Besucher zu sehen waren.
Wir haben uns dann weiter rauf gewagt und bemerkten, wie riesig dieses ganze Areal war. Und obwohl wir wirklich nicht früher hätten da sein können, machte uns die Hitze sehr zu schaffen. Es war drückend schwül und die Sonne brutzelte uns regelrecht. Das tat der Schönheit des Tempels allerdings keinen Abbruch.
Man sieht dort sehr viele Buddhas mit einem Symbol auf der Brust, das man schnell missverständlich aufnehmen könnte. Dieses Symbol nennt sich Swastika und wird im buddhistischen und hinduistischen Glauben als Glücksbringer verstanden. Es existiert schon seit 10.000 vor Christus und ist gut dokumentiert vor allem in Asien zu finden. Im Nationalsozialismus wurde dieses Symbol dann für deren Zwecke entfremdet, weshalb es auch sehr schnell mit dem Hakenkreuz assoziiert wird. Zugegeben, dass es schon ein wenig seltsam ist, die Buddhas so zu betrachten. Aber wenn man weiß, dass es für sie ein Symbol des Glücks ist, blickt man dem ganz anders entgegen.
Liebe Moni, lieber Julian,
Es ist richtig spannend und informativ ein bisschen von eurer Reise abzubekommen. Ihr schildert alles sehr toll, dass man euch richtig für eure eindrucksvollen Erlebnisse beneiden kann! Ich wünsche euch weiterhin viel Spass an eurer abenteuerlichen Reise! Liebe Grüsse Eva